Wetter: Sonne in Reykjavik, auf Reykjanes bewölkt, 10°C
Start - Ende: 09:45 Abfahrt in Reykjavik, zurück im Hotel um 20:00
Gefahrene Kilometer: 155 km
Gegangene Kilometer: 18 km
Laut Reiseführer und auch diversen Internetseiten wird die Halbinsel Reykjanes viel zu oft links liegen gelassen. Dabei hat sie so einiges zu bieten und genau das haben wir uns heute mal genauer angesehen.
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Farbenspiele
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Die Halbinsel Reykjanes, auf der sich auch der internationale Flughafen Keflavik befindet, liegt im äußersten Südwesten Islands.
Gestartet sind wir mit unserer Entdeckungsreise etwa 30 km südlich von Reykjavik, im Naturschutzgebiet Reykjanesvólkvangur.
Endlich wieder ein Geothermalfeld (Seltún), bei dem es aus sämtlichen Löchern im Boden blubbert, dampft und zischt. Dazu noch der Geruch von faulen Eiern - schade, dass es noch keine Online-Geruchsübermittlung gibt :-(
Das Geothermalfeld kann bequem auf errichteten Holzpfaden durchquert werden. Außerdem ist ein Wanderpfad gekennzeichnet, auf dem man dann einen phantastischen Blick über Seltún hat und noch weitere Farbenspiele, welche übrigens durch Bakterien und Mineralien entstehen, entdecken kann.
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Ausblick über Seltún. Im Hintergrund der See Kleifarvatn
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Von unserer "Aussichtsplattform" sahen wir ein Stück entfernt weitere Dampfwolken. Wo die wohl herkommen? Wir begaben uns auf die Suche...
Nach einer 1,6 km langen Wanderung erreicheten wir das abgelegene Geothermalfeld Austurengjahver. Auf die Idee danach zu suchen kam außer uns niemand.
Am Krysuvikurberg brüten in den steilen Klippen wieder unzählige Möwen, der Lóndrangar auf Snæfellsnes (siehe Tag 10) war aber landschaftlich deutlich spektakulärer.
Besonders imponiert hat uns das Lavafeld rund um den Vulkan Fagradalsfjall.
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sieht glatt aus, fühlt sich aber nicht so an
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Im März 2021 haben sich plötzlich Spalten in diesem Gebiet geöffnet und relativ dünnflüssige Lava floss aus. Das Spektakel zog in den darauffolgenden Monaten Unmengen an Besuchern an. Es dauerte bis September 2021 bis keine neue Lava mehr floss.
Jetzt ist ein großes, schwarzes Lavafeld zu sehen, welches an manchen Stellen Rauch aufsteigen lässt und somit immer noch nicht ganz abgekühlt ist.
Vielleicht nochmal zurück zum Besucheransturm 2021:
Auf dem mittlerweile deutlich abgespeckten Parkplatz standen heute neben unserem Auto vielleicht noch 10 weitere Autos (davon 8 weiße Dacia Duster - kleiner Scherz am Rande, aber es gibt soooo viele DD - alles Mietautos natürlich-, unglaublich).
Ringsum immens große (und mittlerweile abgesperrte) Parkflächen und wenn man wieder auf die Hauptstraße biegt findet man wenige Kilometer weiter "Parkplatz 2.
Somit lässt sich erahnen, welch Spektakel sich damals abgespielt hat als die Besucher an den Hängen gesessen sind und fasziniert den spuckenden Vulkan beobachtet haben.
Wieder zurück zur frisch abgekühlen Lava: Sie fühlt sich fest an, ziemlich rau, scharfkantig und irgendwie etwas klebrig an der Oberfläche.
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Beeindruckend ist auch das abrupte Ende des Lavaflusses
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Am Geothermalfeld Gunnuhver machten wir nocheinmal einen kurzen Halt um wieder die Farbenpracht und den Geruch zu bewundern.
In der unmittelbaren Umgebung zahlreiche Geothermiekraftwerke und Industrien. Chris machte noch einen Abstecher zu einer mit einem Warnschild („Authorisized Personal only“) abgesicherten Bohrleitung.
Die „Brücke zwischen den Kontinenten“, einer Stelle wo die eurasische und amerikanische Platte aufeinandertreffen war nur noch ein „Stehenbleiben, dass wir halt stehengeblieben sind“. Der Wind scheuchte uns nach dem Pflichtfoto wieder ins warme Auto ;-)
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FYI (for your information)
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