Donnerstag, 12. Mai 2022

Tag 15 Abschlussbericht / Heimreise

So, liebe Leser. Dies ist mein letzter Post in unserem Reiseblog. 

Die meisten von euch lesen ja die Posts sozusagen immer zum Frühstück :D
Deswegen hier die Info, damit ihr nichts überseht: 
 
Für alle, die den letzten Eintrag vom 11.05. noch nicht gelesen haben (da gehts u.a. um das Baden im warmen Fluss), einfach runterscrollen oder HIER klicken. 
 
 

Abschlussbericht

 Bei euch ist es jetzt 07:00 Uhr, bei uns 05:00. 
Wir sind gerade aufgestanden, denn um 07:20 nach Island-Zeit hebt unser Flieger wieder ab Richtung Heimat. Deswegen haben wir gestern Abend noch unseren treuen Dacia Duster zurückgebracht und die letzte Nacht auch direkt im Hotel am Flughafen verbracht, um an dem heutigen Morgen keinen unnötigen Stress zu haben. 

beim Car-Return misten wohl mehrere Leute ihre Steinesammlung aus...




Vor uns steht jetzt viel Arbeit: 
Chris (er ist unser Wäsche-Champ) darf jetzt zwei Riesenkoffer Wäsche waschen, denn wir haben tatsächlich fast alles gebraucht, was wir eingepackt haben. 
Und ich darf in den nächsten Wochen 3 Stunden Filmmaterial schneiden und aus über 1000 Fotos die besten auswählen. 

In den zwei Wochen haben wir einmal die Ringstraße umrundet und dabei: 

  • 2923 Kilometer zurückgelegt
  • Die Bedeutung von auch bei Tageslicht brennenden Außenlampen auf Häusern kennengelernt 
  • 13 Wasserfälle genauer bewundert bzw. bewandert (+unzählige kleinere vom Auto aus gesehen, die uns auf der Fahrtstrecke einfach so untergekommen sind) 
  • unzählige Lavafelder durchquert
  • gefühlt 100 000 Kirchen gesehen (ÜBERALL! Selbst irgendwo im Nirgendwo!)
  • Bestens gespeist (u.a. Burger, Pizza, Fisch, Lamm und das extrem geile Salami-Foccacia ausm Supermarkt)
  • Fermentierten Hai gegessen
  • 10 Zimtschnecken gegessen (trifft nur auf Chris zu)
  • Orcas, Delfine und einen Buckelwal gesehen
  • gutes Bier getrunken
  • keine Islandpferde gestreichelt
  • Keinen einzigen Mc Donalds in Island gesehen
  • manchmal mit Schwefelwasser geduscht
  • keine einzige Vínbuðin besucht
  • das höchste Bauwerk Islands und das höchste Bauwerk Westeuropas gesehen
  • in entlegenen Gebieten vergebens nach Radiosendern gesucht
  • die Tunnelsicherheit hinterfragt
  • die "grüne Welle" vermisst
  • gelernt, dass man nie dem Wetterbericht glauben kann
  • gelernt, dass ein Wetter alle 5 Minuten umschwenken kann (übrigens: vorgestern war Seyðisfjörður, das Örtchen mit der Regenbogenstraße zur Kirche, falls ihr euch erinnern könnt, quasi zugeschneit)
  • Unzählige schöne Momente gesammelt
UND... 

Dank dieser Schilder haben wir uns NIE verfahren!


Dann gehört noch folgendes gesagt: 

Zuerst einmal Danke an die vielen positiven Feedbacks, die ich während der Reise immer wieder zugesandt bekommen habe. Das freut mich bzw. uns sehr! 

Danke auch an Chris, der die gesamte Strecke gefahren ist und mir somit viel Zeit zum Koordinieren der nächsten Zwischenstopps, zum Blogschreiben und natürlich auch nur zum Schauen gegeben hat. 

Danke an alle, die in unserer Abwesenheit auf unser Haus aufgepasst und in Schuss gehalten haben.

Danke an alle, die mich mit ihren eigenen Erfahrungsberichten zu unserer Reiseplanung inspiriert haben. 

Danke an Judith fürs Leihen der riesen Tasche, ohne die wär ich verloren gewesen!


Warum die Lampen brennen, warum nicht überall mit Schwefelwasser geduscht wird, wo man in Island eigentlich Bier kaufen kann, was es genau mit Mc Donalds in Island auf sich hat und noch vieles mehr erklären wir euch gerne in einem persönlichen Reisebericht :-)
 
Unsere Island-Reise ist zu Ende. 
 
Wenn ihr Gefallen am Bloglesen gefunden habt, könnt ihr HIER weitermachen:
 (sofern ihr den Link nicht eh schon gefunden habt ;-)) 
 

Mittwoch, 11. Mai 2022

Tag 14 Reykjaladur

Tag 14 unserer Island-Reise ist angebrochen. Wir fahren heute nochmal Richtung Þingvellir Nationalpark (da waren wir gleich am Anfang), allerdings halten wir uns heute eher südlich davon. 



 
Zwischenstopp: Der Krater Kerið mit dem smaragdgrünen Kratersee



Mit großer Vorfreude kommen wir unserem Tagesziel näher.
In der Nähe von Hveragerði liegt Reykjadalur, ein weiteres geothermales Feld. 
 
 


Wir wanderten entlang eines warmen Flusses, der sich leise plätschernd durch ein Tal schlängelt.

Nach 1,5h Fußmarsch, vielen „Schauen-Stopps“ und 300 Höhenmeter bergauf erreichten wir...


 

 
 ...den Badeplatz.

 

 
Dort wurden Holzstege anlelegt und kleine Holztreppen führen ins geschätzt 38°C warme Wasser. 





Gleich nebenan ein eiskalter Fluss. Der war viel zu flach um sich hineinzulegen, den Mut zum „Bepritscheln“ um gleich daraufhin wieder in den warmen Fluss zu steigen hatte außer uns aber scheinbar niemand ;-)
 
Nachdem wir auch hier knapp 1h zwischen warm und kalt gewechselt haben (im Myvatn sind wir scheinbar auf den Geschmack gekommen), hieß es wieder: Anziehen und die 4,5km retour zum Auto. 
Also wenn wir aus Island einen Sonnenbrand heimbringen, dann bestimmt von dem heutigen Tag!
 

Das Baden wird hier nicht empfohlen.


Dienstag, 10. Mai 2022

Tag 13 Halbinsel Reykjanes

 
Wetter: Sonne in Reykjavik, auf Reykjanes bewölkt, 10°C
Start - Ende: 09:45 Abfahrt in Reykjavik, zurück im Hotel um 20:00
Gefahrene Kilometer: 155 km
Gegangene Kilometer: 18 km
 
 
Laut Reiseführer und auch diversen Internetseiten wird die Halbinsel Reykjanes viel zu oft links liegen gelassen. Dabei hat sie so einiges zu bieten und genau das haben wir uns heute mal genauer angesehen. 

Farbenspiele


Die Halbinsel Reykjanes, auf der sich auch der internationale Flughafen Keflavik befindet, liegt im äußersten Südwesten Islands. 

Gestartet sind wir mit unserer Entdeckungsreise etwa 30 km südlich von Reykjavik, im Naturschutzgebiet Reykjanesvólkvangur.
Endlich wieder ein Geothermalfeld (Seltún), bei dem es aus sämtlichen Löchern im Boden blubbert, dampft und zischt. Dazu noch der Geruch von faulen Eiern - schade, dass es noch keine Online-Geruchsübermittlung gibt :-(
 


Das Geothermalfeld kann bequem auf errichteten Holzpfaden durchquert werden. Außerdem ist ein Wanderpfad gekennzeichnet, auf dem man dann einen phantastischen Blick über Seltún hat und noch weitere Farbenspiele, welche übrigens durch Bakterien und Mineralien entstehen, entdecken kann.

Ausblick über Seltún. Im Hintergrund der See Kleifarvatn






 
Von unserer "Aussichtsplattform" sahen wir ein Stück entfernt weitere Dampfwolken. Wo die wohl herkommen? Wir begaben uns auf die Suche...

Nach einer 1,6 km langen Wanderung erreicheten wir das abgelegene Geothermalfeld Austurengjahver. Auf die Idee danach zu suchen kam außer uns niemand. 
 
 

 
 
Am Krysuvikurberg brüten in den steilen Klippen wieder unzählige Möwen, der Lóndrangar auf Snæfellsnes (siehe Tag 10) war aber landschaftlich deutlich spektakulärer. 






Besonders imponiert hat uns das Lavafeld rund um den Vulkan Fagradalsfjall. 



sieht glatt aus, fühlt sich aber nicht so an


Im März 2021 haben sich plötzlich Spalten in diesem Gebiet geöffnet und relativ dünnflüssige Lava floss aus. Das Spektakel zog in den darauffolgenden Monaten Unmengen an Besuchern an. Es dauerte bis September 2021 bis keine neue Lava mehr floss. 
Jetzt ist ein großes, schwarzes Lavafeld zu sehen, welches an manchen Stellen Rauch aufsteigen lässt und somit immer noch nicht ganz abgekühlt ist. 
 
Vielleicht nochmal zurück zum Besucheransturm 2021: 
Auf dem mittlerweile deutlich abgespeckten Parkplatz standen heute neben unserem Auto vielleicht noch 10 weitere Autos (davon 8 weiße Dacia Duster - kleiner Scherz am Rande, aber es gibt soooo viele DD - alles Mietautos natürlich-, unglaublich). 
 
Ringsum immens große (und mittlerweile abgesperrte) Parkflächen und wenn man wieder auf die Hauptstraße biegt findet man wenige Kilometer weiter "Parkplatz 2.
 
Somit lässt sich erahnen, welch Spektakel sich damals abgespielt hat als die Besucher an den Hängen gesessen sind und fasziniert den spuckenden Vulkan beobachtet haben. 
 
Wieder zurück zur frisch abgekühlen Lava: Sie fühlt sich fest an, ziemlich rau, scharfkantig und irgendwie etwas klebrig an der Oberfläche. 


Beeindruckend ist auch das abrupte Ende des Lavaflusses


Am Geothermalfeld Gunnuhver machten wir nocheinmal einen kurzen Halt um wieder die Farbenpracht und den Geruch zu bewundern.
 
In der unmittelbaren Umgebung zahlreiche Geothermiekraftwerke und Industrien. Chris machte noch einen Abstecher zu einer mit einem Warnschild („Authorisized Personal only“) abgesicherten Bohrleitung. 
 
 



 


Die „Brücke zwischen den Kontinenten“, einer Stelle wo die eurasische und amerikanische Platte aufeinandertreffen war nur noch ein „Stehenbleiben, dass wir halt stehengeblieben sind“. Der Wind scheuchte uns nach dem Pflichtfoto wieder ins warme Auto ;-) 
 
FYI (for your information)


 

Montag, 9. Mai 2022

Tag 12 Reykjavik

Wetter: Sonne und ab und zu ein paar Haufenwolken. 13°C
Start - Ende: 08:00 Tagwache in Reykjavik, zurück im Hotel um 22:00
Gefahrene Kilometer: 9 km (Erklärung dazu siehe Blogeintrag ;-))
Gegangene Kilometer: 20 km

 

 


Wenn ich an unsere New York Reise 2010 zurückdenke, war damals der Hop-On, Hop-Off Bus unser wichtigster Sightseeing-Assistent. 

Ein Bus, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abfährt und man kan ein- und aussteigen wann, wo und wie oft man will.

Deswegen haben wir uns auch hier in Reykjavik dafür entschieden. Obwohl die Stadt eigentlich nicht so groß ist und alle "Hauptsehenswürdigkeiten" meiner Meinung nach ziemlich kompakt beieinander liegen wussten wir nicht richtig, wo wir anfangen sollten. Daher kam uns die 90-minütige Stadtrundfahrt grade recht. 

Austurvöllur - ein Park
 

Imponiert hat uns zum Beispiel die Hallgrimskirkja. Die knapp 75 m hohe Kirche wurde aus weißen Beton gefertigt. Beidseitig des Turmes sieht man Basaltsäulen - diese sollen auf die von Vulkanen dominierte Landschaft Islands hindeuten. Die Größe und radikale Architektur dieser Kirche lösten einige Kontroversen aus. Von alledem bekam der Architekt Samúelsson aber nichsts mehr mit. Er starb lange vor Beendigung der Bauarbeiten (1950 vs.1986).


Schon gestern besichtigt, heute aber erst in den Blog eingebaut:

Auch nett anzusehen ist die Harpa, das Kongress- und Konzerthaus direkt am Meer oder auch der Alte Hafen, wo sich ein Fischrestaurant an das nächste reiht (€€€€€€€€€€)

Harpa

 




Tjörnin - ein Park und ein See mitten in der Stadt

 
Beim Geothermalstrand Nauthólsvik wird heißes Wasser ins Meer geflutet, um die Temperaturen bei gschmeidigen 19°C halten zu können. Ob es wirklich 19 Grad waren wagen wir zu bezweifeln, einige hartgesottene Isländer/Urlauber/whatever ließen sich das Baden im kühlen Nass jedoch nicht nehmen.
 
 
Der Geothermalstrand Nauthólsvik
 
 
Solche Häuser findet man in der Altstadt in Reykjavik überall

 

Ein Hot-Dog Stand in Reykjavik - Bæjarins Beztu Pylsur - soll anscheinend die besten Hot-Dogs der Stadt liefern. Und das schon seit 1937. Die Isländer sind Saucenspezialisten und wenn man "einu með öllum" bestellt, bekommt man "einen mit allem", das heißt mit Röstzwiebeln, Ketchup, eine Art süßer Senf, scharfer Senf und noch irgendso einer hellen Sauce ;-)
Das hab ich mir zum Anlass genommen um auf isländisch zu bestellen. Aber, eh logisch, nicht "Einu" sondern "tweir".

Klar haben wir ihn ausprobiert!


Skólavörðustígur - DIE Einkaufsmeile in Reykjavik
 
 
Zusammenfassend stellen wir folgendes fest: Reykjavik ist eine äußerst sehenswerte Stadt, die - sofern man noch mehr Zeit dafür aufwenden kann - noch viel mehr zu bieten hat, als wir heute gesehen haben. Und das, was wir euch hier zeigen ist wiederum nur ein kleiner Bruchteil. 
 
 
 
Tja, und weil ich jetzt tatsächlich schon unter Entzugserscheinungen leide - 2 (!) Wochen OHNE Warrior Gym! - hab ich mir heute ein Drop-in bei CrossFit Reykjavik gegönnt.
Ein Training in der Gruppe, welches auch trotz der (vermeintlichen) Sprachbarriere funktioniert, weil: alle Übungen heißen eigentlich auf der ganzen Welt gleich: Die "CrossFit-Sprache" ist Englisch. Nur "Hlaupa" - das "Laufen" musste ich mir erfragen. 



Die anfangs erwähnte neun Kilometer Autostrecke war übrigens das Chris-Taxi, der mich dankenswerterweise zum Training gefahren hat :-*
 

 

Sonntag, 8. Mai 2022

Tag 11 Von Stykkishólmur nach Reykjavik

Gleich zu Beginn ein Update: Die Landkarte wie ihr sie unten seht gibts noch nicht von Anfang an. Ich habe jetzt bei allen Blogeinträgen noch die Landkarte am Beginn ergänzt.
 
 
Wetter: Island-Style, aber wärmer! 12°C
Start - Ende: 10:30 in Stykkishólmur, 13:30 in Reykjavik
Gefahrene Kilometer: 164 km 
Gegangene Kilometer: 14 km




Back to the Big City! 
Die berühmte Ringstraße haben wir somit einmal umrundet. Wir befinden uns nun wieder in Reykjavik.
 



Zur Auswahl standen heute ein langer Umweg (+ 2 Stunden Fahrzeit) zu einer Lavahöhle und einer heißen Quelle (in der man allerdings nicht baden kann) oder die direkte Fahrt nach Reykjavik. Wir entschieden uns für Option zwei und so kamen wir gegen 13:30 in Reykjavik an. 
Wir verbrachten den Nachmittag damit, uns von der Stadt mal einen groben Überblick zu verschaffen um für unseren morgigen Sightseeing-Tag vorbereitet zu sein.
 
 
Fisch & Chris

Fisch & Fisch

 
Ahja - im Penis-Museum waren wir auch. 
Man findet dort konservierte Penisse von allen möglichen Säugetieren. Von klein bis groß. Kleine Tiere, im Verhältnis dazu großer Penis und umgekehrt. Man(n) kann seinen Penis außerdem dem Museum "schenken" um ihn nach dem Tod ebenfalls ausstellen zu lassen. 

 


"Getrocknete Pferdepenisse mit Gewürzen". Toll!

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 ...ich hätte doch die Essensfotos JETZT erst einstellen sollen... 

;-)))

Heute wars ein etwas magerer Post, ich weiß ;-)
Morgen gibts was von Reykjavik zu sehen und dann gehts nochmal raus in die Natur!