Mittwoch, 4. Mai 2022

Tag 07 Myvatn

 


Wetter: Sonne, bewölkt, zwischen 0°C und 2°C
Start - Ende: 09:00 in Akureyri - 21:45 in Akureyri
Gefahrene Kilometer: 242 km 
Gegangene Kilometer: 10 km

Heute steht der Myvatn (sprich: Mi-waht) auf dem Tagesprogramm. Dafür geht es nochmal rund 80 km retour Richtung Osten. 

Myvatn heißt übersetzt „Mückensee“ und weist auf die vielen Insekten hin, die sich dort im Sommer tummeln. 
Das Myvatn-Gebiet ist voll mit beeindruckenden Lavaformationen, Geothermalfeldern und Kratern. Die Ostseite des Sees hat diesbezgl. besonders viel zu bieten, weshalb wir uns hauptsächlich auf dieses Areal konzentrierten. 
Und da auf der Anfahrt plötzlich die Sonne hervorblinzelte, machten wir nochmal einen Zwischenstopp bei den Feldern Hverir, die uns gestern schon so in ihren Bann gezogen haben. Heute wanderten wir allerdings noch auf den gleich anschließenden „Námafjall“, der uns phantastische Blicke über Hverir gewährt. 

Hverir


blubbernde Schlammtöpfe

Blick vom Námafjell auf das Feld Hverir 

 
Die einzelnen Abschnitte im Myvatn Ost sind nur wenige Autominuten voneinander entfernt. 
So zum Beispiel das Lavafeld Dimmuborgir. Lava floss über einen Sumpf oder ein kleines Gewässer. Das Wasser unter dem Lava begann zu kochen und der entstehende Dampf schoss durch die flüssige Lava und kühlte diese ab. Die Lava floss weiter talwärts, nur die hohlen Lavasäulen blieben stehen. 
 

Die mystische Welt Dimmuborgirs



Bekannt ist folgende Höhle wahrscheinlich den „Game of Thrones“-Fans. 
Wir hätten liebend gerne ein Bad in dem einladenden Gewässer genommen. Bei ca. 45 Grad wärs uns dann doch etwas zu heiß geworden - die Höhle ist außerdem im Privatbesitz - Baden somit sowieso untersagt. 
 
 



In folgender Spalte beträgt die Wassertemperatur hingegen „nur“ ca. 30 Grad. Empfehlenswert ist das Baden darin dennoch nicht. Es findet kaum ein natürlicher Wasseraustausch statt, weswegen die Wasserqualität - wenn auch nicht sichtbar - darunter leidet. 
 
 

 

Bevors dann zum Entspannen ins Myvatn Nature Baths geht, spazierten wir noch auf den Krater Hverfjall. Einmal Rundherum hätte unser heutiges Kilometerkonto um weitere 3 km wachsen lassen. 
 
 


Jetzt noch ein paar wissenswerte Dinge über die isländische Badekultur.
Die Thermen, wie wir sie kennen, gibt es so nicht direkt. Ruheräume oder Liegestühle sucht man vergebens. Wir waren anfangs etwas skeptisch, besteht doch ein Thermenbesuch bei uns aus baden und schlafen ;-)) 
 
Die Neugierde siegte und wir besuchten das "Myvatn Nature Baths", quasi eine Therme im Island-Style. 
Und so läuft das ganze ab: Man bezahlt Eintritt und geht dann in Richtung Duschen/Umkleiden. Die Schuhe zieht man vor diesem Bereich aus und stellt sie zu allen anderen in ein Regal.
Dann muss man ohne Badekleidung duschen (da sind die Isländer sehr genau!) und anschließend stehen einem alle Becken offen :-) Man switcht von einem Becken zum anderen (das eine ist halt etwas kühler, das andere wärmer,...) oder man geht in die Dampfsauna. Und so gehts immer weiter, ein ewiger Kreislauf, denn - wie gesagt - Liegemöglichkeiten gibt es keine!
 
Nach 3 Stunden waren wir dann vollständig aufgeweicht :-) 


Das Wasser ist milchig-trüb, der Beckenboden ist mit feinen Lavasteinen bedeckt












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