Samstag, 30. April 2022

Tag 03 Der Süden Islands

Wetter: Sonnig und sehr windig, ca. 12°C, gefühlt ungefähr -5°C ;-)
Start – Ende: Fluðir 08:30 - Kirkjubæjarklaustur 19:15
Gefahrene Kilometer: 250 km
Gegangene Kilometer: 14 km


 

Nach etwa 20 Minuten Fahrtzeit ab Fluðir erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein die Ringstraße, die wir bis zum Schluss unserer Reise nur noch für ein paar Abstecher verlassen werden. 

Gleich stellten wir fest: Es gibt doch Zivilisation in Island! 


Der erste Wasserfall - Urriðafoss - ließ nicht lange auf sich warten. Er ist der wasserreichste Wasserfall Islands, das würde man ihm aufgrund seiner Größe gar nicht zutrauen.



 

Bei „Bonus“ (der isländische Hofer) füllten wir unser Jausenkisterl - den „Hárkal“ (mehr dazu evtl. später) ließen wir aber dann doch im Regal stehen. 





Unser nächster Halt: Der Seljalandsfoss, welcher aus einer Höhe von 60m über die Felswände des Eyafjallajökul stürzt. 

Das besondere an diesem Wasserfall: Man kann um ihn herumgehen - wasserscheu soll man aber nicht sein. 



Hinter dem Seljalandsfoss


Es folgten viele weitere Stopps an der Ringstraße, wie zB am Skogarfoss oder beim Strand Solheimarsandur, wo wir eigentlich rund 4 km ins Nirgendwo wandern wollten um das im Jahre 1973 notgelandete Flugzeugwrack zu bestaunen. Dort war es allerdings so extrem windig, dass wir kurz davor waren darauf zu verzichten. 





Für wohl genau solche Situationen hat sich dort eine Geländebus-Tour angesiedelt, die ich kurzerhand finanziell unterstützte ;-) 

Nach einer 5 -minütigen, holprigen Fahrt hieß es dann: Geduldig warten bis alle ihre Posing-Fotos gemacht haben um das Wrack ohne Besucher ablichten zu können. 






Der Skogarfoss

Sehenswert an der Südküste Islands ist außerdem Dyrhólaey und ganz besonders der Reynisfjara, ein schwarzer Sandstrand mit hellen Basaltsäulen an den Felswänden.


Dyrhólaey
 
 
Reynisfjara



In Kirkjubæjarklaustur endet unsere Tagesetappe. Zum Abendessen gibts Pizza und ein "Gull". Wir haben heute schon zwei Kellner gefragt, wie man das ausspricht. Und jeder gab uns folgende Antwort: "Well, I'm not icelandic too, but it's like "GUDTHLDS". Okay. Wir üben daran.


"Gull"? Oder "Gulth"? Oder doch "Gudthlds"?



Freitag, 29. April 2022

Tag 02 þingvellir Nationalpark, Geysir und Gullfoss

Wetter: Bewölkt, ca. 8°C
Start – Ende: Reykjavik 09:30 – Fluðir 19:00
Gefahrene Kilometer: 150 km
Gegangene Kilometer: 14 km



 

Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir heute um halb 10 Uhr mit unserem Mietauto Richtung Osten, genauer gesagt zum þingvellir Nationalpark. 



930 n. Chr. schufen die Wikinger im þingvellir NP das erste demokratische Parlament der Welt. Die þingvellir-Ebene befindet sich genau da, wo die eurasische und amerikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Mit einer Geschwindigkeit von 1-18mm pro Jahr driften diese Platten auseinander, weshalb die Ebene von vielen Spalten, Seen und Flüssen durchzogen ist, unter anderem der Allmännerschlucht oder der Silfra-Spalte, in der man Touristen zum Schnorcheln anlockt.

Beim Abstieg in die Allmännerschlucht


Beim Visitor Center verschafften wir uns zunächst mal einen groben Überblick über den Park. Wir entschieden uns für eine Rundwanderung, die die wichtigsten "Must have Seen"-Plätze beinhaltet.  

Über Schotterwege und Holzwege lässt man sich durch unzählige Hinweistafeln durch den Park führen. Verlaufen ist eigentlich unmöglich.

Wir entschieden uns, die Runde noch etwas auszuweiten um zum Skógarkot (einem alten Bauernhof, der sich dann zu unserer Enttäuschung als ein paar herumliegende Gesteinsbrocken zu erkennen gab) zu gelangen. Auf einer Hinweistafel war der Weg als „Trail“ gekennzeichnet. Gleich bei der ersten Abzweigung war auch schon eine weitere Hinweistafel montiert. „Trittsicherheit“ wird für diese Route empfohlen, ein schmaler Trampelpfad führte vom Schotterweg ab.
Ohne irgendwelche möglichen Alternativrouten ins Auge zu fassen, bogen wir ab, in der festen Überzeugung, dass das unser „Trail“ ist.
Wegmarkierungen führten uns vorbei an moosübersäumte Felder, die so unglaublich weich waren, dass man sich am liebsten darin wälzen würde.
Neben uns breite und schmale Spalten mit steilen Abhängen und glasklarem Wasser.
Irgendwann sind wir dann wieder zu einer Wegkreuzung gekommen mit einem „richtigen“ Weg. Da sind wir dann draufgekommen, dass unser „Trail“ eigentlich nicht der war, den wir eigentlich gehen wollten… Was aber gar nicht so schlecht war, denn unsere unabsichtlich getroffene Wahl war definitiv der Spektakulärste! 



Nach einer halbstündigen Autofahrt weiter Richtung Osten erreichten wir „Geysir“, die heiße Springquelle, welche Namensgeber für alle anderen Geysire weltweit ist.
„Haukadalur“ heißt die Geothermalregion, in der man rauchende, heiße Becken, blubbernde Quellen und blaue Pools findet. Der große Geysir gilt zu Zeit als inaktiv, dafür schießt der „Strokkur“ gleich nebenan mindestens alle 5-10 Minuten seine Fontänen in die Luft bevor das Wasser wieder wie durch ein Abflussrohr in den Boden gesaugt wird. 





 
Nur ein paar Fahrminuten weiter ist der „Gullfoss“, ein auf zwei Kaskaden aufgebauter Wasserfall, der riesige Wassermengen in die 32m tiefe Schlucht stürzen lässt.

 


 
Der Gullfoss ist seit 1875 touristisch erschlossen. In den 1920er Jahren wollten ausländische Investoren den Fluss Hvítá für ein Wasserkraftwerk stauen. Der Landeigentümer wollte aber nicht verkaufen, somit haben sich die Investoren die Genehmigung hinter seinem Rücken direkt bei der isländischen Regierung geholt. Die Tochter des Landeigentümers marschierte damals barfuß bis nach Reykjavik um dagegen zu protestieren. Sie drohte damit, sich in den Wasserfall zu stürzen, wenn das Projekt nicht eingestellt werden würde.
Zum Glück konnten die Investoren die verlangte Pacht ohnehin nicht zahlen. Die Genehmigung wurde zurückgezogen. Seit 1975 ist der Gullfoss Allgemeineigentum und ein Naturschutzgebiet. 

"Lava Salmon Sandwich"

 

Donnerstag, 28. April 2022

Tag 01 Let the Show begin!

Wahnsinn!! Wir sind tatsächlich am Flughafen in München und in knapp einer halben Stunde beginnt das Boarding 😍

Nach knapp 4h Flugzeit landen wir um 16:00 (Ortszeit) in Reykjavik. 

See you there 🙂

 






Der restliche Tag verlief noch ziemlich unspektakulär. Von der Mietwagenfirma wurden wir bei strahlendem Sonnenschein und ca. 10°C vom Flughafen abgeholt und zur Pick-up Station unseres Autos gebracht. Nach einer 45-minütigen Fahrt nach Reykjavik hatten wir schließlich keine Lust mehr genau nachzuforschen wo man denn gut essen gehen kann. Ein Burger im Hard Rock Cafe geht schließlich immer ;-)





Mittwoch, 27. April 2022

Die ganze Vorgeschichte

Servus zusammen!


Mit diesem Blog wollen wir euch nach Island, dem Land aus Feuer und Eis mitnehmen.

Eigentlich hätte ja die Reise schon viel früher stattfinden sollen. Nämlich im Mai 2020, geplant als unsere Hochzeitsreise. Deswegen lautet die URL auch "2020island" und nicht "2022island". Ich hab mir nämlich voller Vorfreude gleich im Dezember 2019 den Titel des Blogs gesichert ;-) 

Und dann, im März 2020 passierte etwas, an das wohl niemand gedacht hätte. Eine Pandemie macht unsere Reisepläne zunichte. Gespenstisch war das damals schon a bissl. Eigentlich komisch, dass man jetzt schon von "damals" reden kann. 
Man verfolgt die Nachrichten, wo am Tag 200 Neuinfektionen in Österreich gezählt werden. Die 7-Tages-Inzidenz betrug damals 12. Das Haus darf nur zum Arbeiten oder Einkaufen verlassen werden. Kein Kontakt zu haushaltsfremden Personen. Kaum Verkehr auf den Straßen. Keine Flugzeuge am Himmel.

Nun ja, irgendwann mussten wir uns eingestehen, dass wir unsere Reise wohl vergessen können.


Mit diesem allerersten Post möchte ich euch außerdem einen kurzen Überblick über die wahrscheinlich aufwendigste Reiseplanung ever geben:

Zuvor sei noch gesagt, dass wir für die Reise keine separate Reiseversicherung abgeschlossen haben. Im Falle des Falles hätte das unsere Kreditkartenversicherung erledigt. Deswegen haben wir bei der Buchung des Hotels, des Fluges, etc. auch keine Stornierungsoption gewählt. Wäre ja quasi eine doppelte Versicherung gewesen. Blöd nur, dass in den Verträgen der Kreditkartenversicherung (so wie in allen anderen Reiseversicherungen auch!) steht, dass im Falle einer Pandemie die Versicherung nicht greift. IM FALLE einer Pandemie. Haha :-D Dieser Satz ist mir damals nicht mal aufgefallen...

Somit: Stornierung natürlich nicht möglich, aber die Hotels waren großteils so kulant und haben uns schlussendlich Gutscheine ausgestellt. Deswegen war die Planung dann auch so aufwendig. Hotels mussten wieder angeschrieben werden, ob sie am neuen Reisetermin (September 2020) verfügbare Zimmer haben, dann wieder anschreiben zum endgültigen Stornieren bzw. Verschieben der Reise auf unbestimmten Zeitpunkt und dann nochmals anschreiben um die Reise erneut für 2022 zu buchen. 

Kurz zusammengefasst: 

DEZEMBER 2019
Buchung Flug

JÄNNER 2020 
Buchung sämtlicher Hotels und des Mietautos

MÄRZ/APRIL 2020
Verschieben der Buchungen auf September (voller Optimismus!)

AUGUST 2020
Island führt folgende Regelung für Einreisende ein:
- Test bei der Einreise
- 5 Tage Quarantäne in einem Quarantänehotel bzw. einer "quarantänegeeigneter Unterkunft" 
- erneuter Test, wenn negativ, darf die Quarantäneunterkunft verlassen und die Reise angetreten werden

Somit haben wir die Reise endgültig storniert bzw. auf Eis gelegt

SEPTEMBER 2021 
Während meiner Quarantäne: Reaktivierung der Reisegutscheine, Anschreiben aller Hotels und Buchung der Reise vom 28.04.- 12.05.2022.


Und jetzt sitze ich da, schreibe diesen ersten Post, die Koffer stehen schon gepackt bereit und ich kanns kaum erwarten bis wir morgen endlich im Flieger sitzen!

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen dieses Blogs, fühlt euch frei, die Beiträge zu kommentieren und ich bemüh mich für ein wenig Unterhaltung zu sorgen. Ist ja für mich auch wie ein Tagebuch :-)