Freitag, 29. April 2022

Tag 02 þingvellir Nationalpark, Geysir und Gullfoss

Wetter: Bewölkt, ca. 8°C
Start – Ende: Reykjavik 09:30 – Fluðir 19:00
Gefahrene Kilometer: 150 km
Gegangene Kilometer: 14 km



 

Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir heute um halb 10 Uhr mit unserem Mietauto Richtung Osten, genauer gesagt zum þingvellir Nationalpark. 



930 n. Chr. schufen die Wikinger im þingvellir NP das erste demokratische Parlament der Welt. Die þingvellir-Ebene befindet sich genau da, wo die eurasische und amerikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Mit einer Geschwindigkeit von 1-18mm pro Jahr driften diese Platten auseinander, weshalb die Ebene von vielen Spalten, Seen und Flüssen durchzogen ist, unter anderem der Allmännerschlucht oder der Silfra-Spalte, in der man Touristen zum Schnorcheln anlockt.

Beim Abstieg in die Allmännerschlucht


Beim Visitor Center verschafften wir uns zunächst mal einen groben Überblick über den Park. Wir entschieden uns für eine Rundwanderung, die die wichtigsten "Must have Seen"-Plätze beinhaltet.  

Über Schotterwege und Holzwege lässt man sich durch unzählige Hinweistafeln durch den Park führen. Verlaufen ist eigentlich unmöglich.

Wir entschieden uns, die Runde noch etwas auszuweiten um zum Skógarkot (einem alten Bauernhof, der sich dann zu unserer Enttäuschung als ein paar herumliegende Gesteinsbrocken zu erkennen gab) zu gelangen. Auf einer Hinweistafel war der Weg als „Trail“ gekennzeichnet. Gleich bei der ersten Abzweigung war auch schon eine weitere Hinweistafel montiert. „Trittsicherheit“ wird für diese Route empfohlen, ein schmaler Trampelpfad führte vom Schotterweg ab.
Ohne irgendwelche möglichen Alternativrouten ins Auge zu fassen, bogen wir ab, in der festen Überzeugung, dass das unser „Trail“ ist.
Wegmarkierungen führten uns vorbei an moosübersäumte Felder, die so unglaublich weich waren, dass man sich am liebsten darin wälzen würde.
Neben uns breite und schmale Spalten mit steilen Abhängen und glasklarem Wasser.
Irgendwann sind wir dann wieder zu einer Wegkreuzung gekommen mit einem „richtigen“ Weg. Da sind wir dann draufgekommen, dass unser „Trail“ eigentlich nicht der war, den wir eigentlich gehen wollten… Was aber gar nicht so schlecht war, denn unsere unabsichtlich getroffene Wahl war definitiv der Spektakulärste! 



Nach einer halbstündigen Autofahrt weiter Richtung Osten erreichten wir „Geysir“, die heiße Springquelle, welche Namensgeber für alle anderen Geysire weltweit ist.
„Haukadalur“ heißt die Geothermalregion, in der man rauchende, heiße Becken, blubbernde Quellen und blaue Pools findet. Der große Geysir gilt zu Zeit als inaktiv, dafür schießt der „Strokkur“ gleich nebenan mindestens alle 5-10 Minuten seine Fontänen in die Luft bevor das Wasser wieder wie durch ein Abflussrohr in den Boden gesaugt wird. 





 
Nur ein paar Fahrminuten weiter ist der „Gullfoss“, ein auf zwei Kaskaden aufgebauter Wasserfall, der riesige Wassermengen in die 32m tiefe Schlucht stürzen lässt.

 


 
Der Gullfoss ist seit 1875 touristisch erschlossen. In den 1920er Jahren wollten ausländische Investoren den Fluss Hvítá für ein Wasserkraftwerk stauen. Der Landeigentümer wollte aber nicht verkaufen, somit haben sich die Investoren die Genehmigung hinter seinem Rücken direkt bei der isländischen Regierung geholt. Die Tochter des Landeigentümers marschierte damals barfuß bis nach Reykjavik um dagegen zu protestieren. Sie drohte damit, sich in den Wasserfall zu stürzen, wenn das Projekt nicht eingestellt werden würde.
Zum Glück konnten die Investoren die verlangte Pacht ohnehin nicht zahlen. Die Genehmigung wurde zurückgezogen. Seit 1975 ist der Gullfoss Allgemeineigentum und ein Naturschutzgebiet. 

"Lava Salmon Sandwich"

 

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